Man sitzt auf seinem Brett, wartet auf die Welle aber man kann aber die Knie im Wasser nicht mehr erkennen, also nicht gerade das wovon man träumt. Nach einer Woche hatte ich kein Bock mehr auf das Wasser, obwohl die Wellen gut waren. Mein nächstes Ziel sollte Monteverde im Hochland sein. Eine Dschungel Tour stand auf dem Programm.
Im Bus von Mal Pais zur Fähre drängelten sich gut 15 Surfer mit Brettern. Die auch keinen Bock mehr auf das dreckige Wasser hatten. Ich hatte Glück und teilte mir mit einem Israeli die Hintertreppe im Bus, wo wir unsere Bretter hinstellen konnten. Ayal, so hieß er, war auf den Weg nach Tamarindo um dort einen Freund zu treffen um anschließend nach Witches Rock zu fahren. Witches Rock, die Welle von der jeder in Costa Rica träumt. Kurz entschlossen hab ich mich meine Pläne geändert und bin mit Ayal nach Tamarindo gefahren. Am nächsten Tag haben wir dann seinen Kollegen Roi gesucht den wir auch sofort gefunden haben und versucht ein Fahrgelegenheit nach Witches Rock zu organisieren. |
Der einzige Anbieter der uns für ein paar Tage dorthin fahren wollte war ein total zugerauchte Tico namens Pato. Er kam auch gerade von dort, und erzählt das die Wellen dort im Moment perfekt sind, 2-3 Foot Overhead und den ganzen Tag Offshore. In Tamarindo waren die Wellen nur ein guten 1.3m und wir dachten der labert nur Müll. Aber egal, wir wollten die Welle sehen. Am nächsten Tag ging‘s um 3:00 Uhr Morgens los, in einem alten Van der keine Schiebetür mehr an der Seite hatte und als Sitzgelegenheit dienten ein paar aus Latten selbst gezimmerte Holzstühle. Auf dem Weg im Park, der eigentlich nur für 4WD zugelassen ist, hat unser Fahrer es doch noch glatt geschafft einen Geländewagen zu überholen. Glücklich am „Campingplatz“ angekommen (40km vom nächsten Ort entfernt) packten wir unseren Stuff aus und wetzten sofort zum Spot.
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Ein 30min Fußmarsch stand uns bevor. Kaum zu glauben, Pato hatte recht. Eine unglaubliche Welle. Overhead bis 2 Fuß Overhead, Offshore und perfekte Tubes an 3 Peaks bei denen sich nur ca. 20 Surfer tummelten. Diese Welle ist kaum zu beschreiben und im Hintergrund der Felsen. Nach der ersten 4 stündigen Surfsession bauten wir unsere Zelte auf. Ein paar Franzosen erzählten uns von Waschbären die hier Abends die Essensvorräte plündern wenn man sie nicht in Sicherheit bringt.
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Gesagt getan, haben alles in ein Boardbag gestopft und mit einem Seil an einen Baum hochgezogen, nur leider ist der Ast übernacht gebrochen und die Bären haben fast unsere gesamten Vorräte gefressen. Pato unserer Fahrer ist Abends gefahren und wollte erst in 3 Tagen wieder auftauchen. Glück im Unglück, ein Ami wollte eh nach Liberia fahren um seine Vorräte aufzufrischen und brachte uns alles was wir brachten wieder mit. Die nächsten Tage waren der Hammer, fette Wellen, Offshore und super kaltes Wasser.
Nachdem uns Patu 3 Tage später wieder abgeholt hatte blieben ich, Ayal und Roi noch ein paar Tage in Tamarindo. Die Temperatur des Wasser und der Swell wurden merklich niedriger und der Offshore immer stärker so das surfen für 2 Tage fast unmöglich wurde. Irgendwann wollte dann jeder weiter. Roi nach Avellans, Ayal nach San José und ich nach Pavones, der angeblich längsten Linken der Welt. |
2 Tage und etliche Todesangst Momente im Bus später stand ich vor dieser Welle. Ein ¾ Meile, also ein guter 800m, langer Spot mit einem perfekten Untergrund aus kleinen runden Geröllsteinen die der Fluß in Jahrtausenden in die Bucht gespült hat. Leider hatte ich in den 5 Tage dort keinen richtigen Süd-Swell, so das man die ganze Welle hätte surfen könnte. So blieb nur das erste Drittel bis zur Flußmündung. Eine wahnsinnig schnelle Welle, aber dafür wieder fast perfekt wenn man es schafft schneller als die Brechung zu sein.
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letzten 2/3 von Pavones
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