Nach diesem wunderschönen Tag hatte ich nur noch Surfen im Kopf. Jedoch wollte Annette sich auch einige der massenhaft vorhandenen kulturellen Highlights des Landes anschauen. Also versuchten wir die Reiseroute so zu legen, dass beides nicht zu kurz kam. Der kommende Tag in Bundoran schien ein noch besserer werden. Am nächsten Morgen kletterten wir wieder aus unseren Zelten, die Sonne schien wie gewohnt und die leichte ablandige Briese ging ebenfalls wieder durch den Nadelwald.

Am Spot in Bundoran angekommen mussten wir jedoch feststellen, dass es heute keine Wellen gibt. Es war Hightight und nur kleine Wellen, die auch zu mager für einen Longboarder waren, brachen einige Meter vor der Küste.

Während Annette auf dem Beifahrersitz schlief, klapperte ich die Spots in Richtung Westen ab. Jedoch ohne Erfolg. In Sligo hatte ich gefunden, was ich suchte. Der Spot hatte den Namen „Strandhill“. Eine Dünung von ca. 1,5 Meter brach in schönen Links und Rechtswellen auf den Strand. Leider dauerten diese nicht sehr lange an.

Nach einem Kaffee in einem Strandrestaurant setze leider die Lowtight ein und ein kräftiger Sideshorewind hatte eingesetzt. Die so schönen Wellen wurden immer mehr durcheinander gebracht. Nach einigen Minuten hatte der Spot in Sligo Nordseecharakter. Durch das zurückgehende Wasser kam eine Steinbühne zum Vorschein, die beim Hightight nicht sichtbar war und wahrscheinlich doch gefährlich war, da die wunderschönen Wellen vor ca. einer Stunde über dieser gebrochen waren. Mit der Einstellung Glück im Unglück verließen wir Sligo und fuhren auf dem direkten Weg nach Bundoran zurück. In ca. 40 Minuten trafen wir unsere Freunde wieder, die in Bundoren geblieben waren.
Bei der Fahrt durch Bundoran Stadt erblickte ich an den Reefbreaks direkt an der Küste vor der Stadt perfekt brechende Wellen, die durch den Sideoffshorewind zu Tubes wurden. Die Größe lag bei ca. 1,50 Meter bis 2 Meter und einige Surfer hatten bereits großen Spaß bei diesen Bedingungen.
Der Beachbreak-Tullan war aufgrund falscher Swellrichtung sehr Closeout trächtig, darum musste ich mich einfach auf das Reef stürzen. Annette hatte beim Anblick der Felsen und in Gedanken an das kalte Wasser keine Ambitionen, mit ins Wasser zu kommen. Wir konnten von Land aus beobachten, wie die Surfer im Wasser nach einem Wipeout im hüfthohen Wasser standen und ihr Brett an der Leach zu sich zogen und wieder rauspaddelten. Tiefes Abtauchen bei einem Waschgang konnte bei diesem Spot gefährlich werden. Jedoch bei einer Surfbegeisterung wie ich sie empfand, musste ich einfach ins Wasser springen. Ich hatte meinen besten Surftag in Irland und kann sagen es war einer der Besten meines bisherigen Surferdaseins.
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