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Zuerst mein alter Freund Ari, Grieche aus Aachen, war schuld, dass ich dabei sein konnte. Hatten wir 10 Jahre zuvor der Kima Bali Surfari Leben eingehaucht und gemeinsam so viel hier entdeckt, so hat Ari inzwischen den Traum von damals Realität werden lassen. Besucht ihn mal im Green Room Hotel, dann wisst ihr was ich meine.
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Clemens aus Konstanz ist der Marketing Manager von RipCurl Indonesia und hat nicht nur ein geiles Büro, ständig Pro’s und Groupies um sich herum, sondern auch den Arsch voll Arbeit, gern mehr Zeit für sich und Sehnsucht nach seiner Freundin am anderen Ende der Welt.
Tim hat, so glaube ich, viele Freundinnen. Der kanadische Surffotograf mit deutschen Wurzeln ist halt von Legian statt von Toronto aus in der Welt unterwegs um für verschiedene Magazine in den Wellen zu lauern. Jetzt will er erst mal ausspannen und überhaupt - kommt er selber zu wenig zum Surfen. Am Pier treffen wir im Morgenrot auf die restliche Reisegesellschaft. Unser Boot, die 19m Segelyacht Paus dümpelte im flachen Wasser der Bucht. Im Windschatten von Turtle Island, ein Schiff, dessen indonesischer Name Wal bedeutet und uns durch die stürmische See nach Java tragen soll. Leider ist das Wasser noch zu flach, so dass wir noch nicht einchecken können. Mal sehen, wer sonst noch mit an Bord ging? Walter ist nicht nur der Architekt von Kima’s Green Room Hotel, sondern hat zahlreiche Prachtbauten im indopazifischen Raum auf dem Kerbholz. Dabei, seine bezaubernde Freundin Santi und die Assistentin Kerstin, nicht minder surfgeil als Walter und ihr Freund Thilo. Walter, Kerstin und Thilo sind richtige Surffreaks, droppen angeblich jedem rein, der nicht mindestens einen Kopf größer ist. So hatte man mich gewarnt. Und sie kannten sich aus. Mit den Winden, Strömungen und den verworrenen Linien der Seekarten. Zusammen mit Wayan hatten sie schon einen Plan ausgeheckt: Ein paar Buchten an der Ostküste Javas sollten bei diesen Bedingungen perfekten Swell reinbekommen und lägen im Windschatten des unberührten Nationalparkdschungels. Da wollten wir doch mal nachsehen! |
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Kapitän Wayan ist Sproß einer legendären balinesischen Seefahrerfamilie und für diesen Trip war sein nicht wenig legendärerer Vater Käptn Pak Wayan noch mal mit an Bord. Der 84 jährige freute sich sehr mal wieder den Wind um die Ohren und die Gischt im Gesicht zu spüren und turnte zahnlos grinsend auf dem Schiff umher. Welche Lebensfreude, welche Erfahrung, wir waren in guten Händen und steuerten hart am Wind um das Kap der Bukithalbinsel. Holy Uluwatu, entlang an all den verblasenen Südseitenspots, mit der aufgehenden Sonne im Rücken und der ausgezeichneten Aussicht vor uns.
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Unser Schiff die Paus, hatte neben ihren schneeweißen 19m soliden Segelholz viel Stoff an 2 Masten und einem dicken Motor. Eine fein getäfelte Kajüte mit Platz für Neun, DVD-Entertainment und gemütlichen Kojen füllte den Bauch des Wales. Der hintere Teil des Bootes war für die Crew reserviert.
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Das Heck um Küche, Klo und Angelplattform wurde von den beiden Wayans, Bootsmann Pipo und noch einem mowglimäßigem Schiffsjungen bewohnt, die nicht nur mit der rauen See, sondern auch mit unseren strapazierten Mägen sehr gut klar kamen. Tee für die kotzenden, Kaffee und Kekse für die frohgemuten Urlauber.
Nachdem wir gegen Mittag den Pointbreack Magic Medewi passiert hatten, erreichten wir um zwei die Ostküste Javas. Die ersten Blicke auf dicht bewachsenes Land, der Abgleich mit der Seekarte, ein steil abfallender Meeresboden an der Riffkante und passender Swell - könnte das schon unser Secret Spot sein? Näher an Land ein magazintaugliches Szenario: der dichte Dschungel grünt prall bis an die Wasserkante, ein Saum weißer Sand und rund um die Bucht ein Riff über dessen Untiefe wir von hinten Wellenberge springen sehen. Ein Stoßtrupp wird mit dem Zodiac ausgesandt und bald schon ist klar, dass dort perfekte Righthander auf ein sanftes Riff knallen. Vier oder fünf Peaks wunderbar aufgereiht, doch dahinter wehnig Wasser zum Surfen. Da die Ebbe noch lange nicht ihren Tiefstand erreicht hatte und die Tage kurz sind, galt es keine Zeit zu verlieren. Weiter geht es wieder Richtung Westen und nur mit Motorkraft stampfen wir gegen die starke Dünung zur Bucht von Grajagan. Wo wir schon mal in der Gegend waren, wollten wir uns diese Wellen nicht entgehen lassen... |