Der Regen verläßt uns nach drei Tagen und wenig später ist auch das Meer wieder etwas blauer. Apropos blau, ich verstehe jetzt, warum hier kein Alkohol ausgeschenkt wird: die vertragen das nicht, 'n Gen-defekt oder so? Den einzigen besoffenen Marokkaner den wir gesichtet haben, hat es so was von ausgeknockt, man, man, man. Der wäre fast überfahren worden – bekommt denen nicht. Und dann, eines schönen Tages ist keine einzige Welle mehr zu sehen. Eine Tragödie für 69! Für mich ist die Seenlandschaft vor unserem Haus optimal, um ordentlich Kraft in die Arme zu bekommen.
Ich paddel vom Hashpoint nach Panoramas und zurück (Was Stunden dauerte, da ich mich ordentlich zu weit raus aufs Meer verpaddelte.), gefolgt von süßem Schmerz und sofortigem Muckiaufbau in meinen Armen.

Als die Wellen zurück kommen, passiert es endlich – ich sitze das erste mal nach über einem Jahr Surftraining relativ entspannt im Line-Up von Mysteries, mit all den Jungs und erstaunlich vielen Mädchen. Ich rutsche meine erste grüne Welle an, steh auf und fahr sie. Geile Scheiße! Und nochmal und nochmal und nochmal. Es ist definitiv besiegelt: ich bin raus aus der Weißwasserfraktion. Urlaubsziel erreicht – Ende.
Nicht ganz. Ein Riesenswell war im Anmarsch, angeblich mit Wellen bis zu 7 Metern – und tatsächlich kann ich am Morgen des 6. Januar 2008 schon vom Bett aus Wellen sehen – wow! Und wenn der Hashpoint schon überschäumt vor Glück, was würde dann am Ankerpoint los sein? Gute 5 Meter hohe Wellen locken eine Zuschauerscharr heran, wie ich sie in den Tagen davor nie erlebt habe. Die Größe der Wellen und vor allem der Weißwasserkrieg, um zu ihnen zu gelangen, trennt die Spreu vom Weizen. Eine Hand voll Surfer sitzen dort draußen, wo sie sonst täglich übereinander sitzen.

Angeblich waren die Australier gleich zum Sonnenaufgang die ersten im Wasser gewesen. Mittlerweile gehört die Show den Marokkanern – unglaublich, wie gut sie die Wellen rocken. Das war vor 5 Jahren noch ganz anders, sagt 69, der sich unglaublich quält, ob er nicht auch ein bissel Strömungskrieg gegen Weißwasserberge riskieren solle. Er tut es nicht. Und ich sowieso nicht.
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Gerry Schlegel ist einer der Multitalente in der Deutschen Surfszene. Er fühlt sich auf Flusswellen genauso wohl wie auf dem Meer, wobei es ihm egal ist wie groß oder klein die Welle ist, er versucht immer das Optimum aus den Bedingungen rauszuholen. ...mehr
Lenne
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Die Lenne bei Hohenlimburg. Hier kann man bei höheren Wasserständen mit dem Longboard ein bischen Fun haben. ...mehr
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